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Supervisionsangebot

Szenenpraxis stellt ein Angebot von Einzel-, Gruppen- und Team­supervision zur Verfügung. Soweit es den Super­visandinnen und Super­visanden entgegenkommt, wird mit psycho­dramatischen Techniken gearbeitet, denn so zeigen sich berufliche Beziehungs­systeme in neuer Perspektive und werden in einem dafür geeigneten Rahmen experimentell greifbar. Nutzen Sie bei Interesse gern das KONTAKFORMULAR, um weitere Informationen anzufragen oder ein Vorgespräch zu vereinbaren. 

Wie meine wissenschaftliche Arbeit zu und mit praxeologischen Konzepten auch meinen supervisorischen Ansatz beeinflusst, lesen Sie in Kürze auf DIESER weiteren Unterseite. 

Überlegungen zu Supervision

Zum Kontext

Vielfalt und Flexibilität haben gesell­schaftlich aktuell einen hohen Stellen­wert erlangt. Diese erfreu­liche Entwicklung ermöglicht größere individuelle Handlungs­spielräume und das Miteinander ganz unter­­schied­licher Kulturen. Für die Gestaltung von Beziehungen in der Arbeits­welt ergeben sich daraus jedoch zugleich neue Heraus­forderungen. Oft müssen divers erscheinende Struktur­geflechte durch­blickt, traditionelle Ansprüche hinterfragt und nicht selten auch Regeln für das Miteinander neu aus­ge­handelt werden.

Supervision

Angesichts dieser gewandelten Anforderungen hat das Beratungs­format Supervision an Bedeutung gewon­nen. Es fokussiert auf Arbeits­beziehungen und bietet einen Frei­raum für deren Reflexion. Unter Mitwirkung einer professionellen supervi­sorischen Perspektive kommen hier Relationen, die als konflikt­haft, ambivalent, undurch­sichtig oder auch besonders anspruchs­voll erfahren werden, mit Abstand und Übersicht in den Blick. So wird Orien­tierung möglich. Gelingende Praktiken und Umgangs­weisen lassen sich Schritt für Schritt erkennen.

Settings

In der Einzelsupervision steht die subjektive Perspektive der Supervi­sandin bzw. des Supervisanden ganz im Vorder­grund, so dass die Intensität des Arbeitens an den eigenen Themen hier konstant hoch ist. Die Teilneh­menden von Gruppen­supervision bringen ebenfalls ihre persönlichen Anliegen und Sichtweisen als Arbeits­themen ins Setting ein, ohne dass sie ein gemein­samer Arbeits­kontext verbindet. So entsteht zwar eine Rollen­teilung zwischen einerseits Protago­nistinnen und Protago­nisten, die akute Themen vor- und zur Bearbeitung stellen, und andererseits unterstützenden aktiven Gruppen­mit­gliedern. Es ist also hier nicht möglich, dass alle Fragen aller Raum finden. Doch bietet statt­dessen die Gruppe ein eigenes Instrument des supervi­sorischen Prozesses. Die Supervi­sorin leitet das Geschehen und bringt Inter­ventionen ein, die Inhalte werden von der Gruppe bestimmt. Teamsupervision setzt dagegen voraus, dass die Supervi­sandinnen und Supervisanden des Settings in einem gemein­samen Arbeits­zusammenhang stehen. Sie hat üblicher­weise das Ziel, zur Verbes­serung der team­internen Beziehungen bzw. der Beziehungen dieses Teams zu Vorge­setzten beizutragen, um so auch das Arbeits­klima und die Produk­tivität des Teams zu verbessern. Es liegt also ein gemein­sames Thema vor und ist zugleich das "Instrument" Gruppe für den supervi­sorischen Prozess gegeben. Diese Gruppe mit dem Anspruch, als Team zu fungieren, ist hier allerdings durch eine komplexere, auf längerfristig entstandenen Strukturen basierende Gruppen­dynamik beeinflusst, die selbst einen Gegenstand der Reflexion darstellt.

Am Anfang: ein Kontrakt

Den Anfang jedes Super­visions­prozesses bildet der Abschuss eines Kontraktes. Diese Verein­barung zwischen Supervi­sorin und Supervi­sand/innen wird beim ersten Kontakt­gespräch getroffen. Der Kontrakt legt insbe­sondere fest, wer an der Super­vision beteiligt sein wird, wo sie stattfindet, beschreibt einen terminlichen Rahmen sowie eine Anzahl von wahr­genommenen Terminen und gibt das zentrale Thema der Supervision an, gegebenen­falls zusammen mit ein bis zwei weiteren Themen. Es werden außerdem Honorar- und Zahlungs­verein­barungen getroffen. Der Umgang mit möglichen Termin­ausfällen bzw. -verschie­bungen wird geregelt sowie Regelungen für die Beendigung des Super­visions­prozesses mit einer Aus­wertung (auch bei evtl. vorzeitigem Ende) einge­tragen. Schließlich gehört auch die alle Beteiligten betref­fende Verpflichtung auf den vertrau­lichen Umgang mit allen personen­bezogenen Infor­mationen in einen solchen Vertrag.

Das Format Supervision wird heute in viel­fältig spezia­lisierter Ausrichtung angeboten und konsti­tuiert zusammen mit Coaching und Organi­sations­beratung einen noch immer wachsenden Markt. Wer im Gemeinsamen Verbund­katalog (GVK) wissen­schaftlich orientierter Biblio­theken das Stichwort "Supervision" eingibt, erhält eine Flut von Titeln allein für das Jahr 2020 angezeigt. Neben einem Werkstatt­buch zur Super­visions­ausbildung von 2019 handelt es sich bei meinen folgenden Literatur­tipps um etablierte Bände.

Literaturhinweise

Belardi, Nando: Supervision und Coaching. Grund­lagen, Techniken, Perspek­tiven, 5., völlig über­arbeitete Auflage, München 2018. (Ein auf den neusten Stand gebrachtes Grund­lagen­werk, das durch sein schlankes Format über­schaubar bleibt und sich zur Gesamt­lektüre anbietet.)

Lüschen-Heimer, Christiane / Michalak, Uwe: Werkstatt­buch systemische Supervision, Heidelberg 2019. (Systemisch ausge­richteter, übersicht­lich und ansprechend struk­turierter Praxis­band, der die Super­visions­ausbildung vorstellt.)

Pühl, Harald (Hg.): Handbuch Supervision und Organisations­entwicklung, 3,. aktualisierte und erweiterte Auflage, Wiesbaden 2009. (Das Handbuch versammelt Beiträge von Autorinnen und Autoren, die auf der Basis ihres fundierten Praxis­wissens einzelne Themen in anschau­licher und übersicht­licher Weise vorstellen, so dass das behandelte Feld insgesamt Kontur erhält. Prägnante Aufsatz­titel ermöglichen es gut, den Band zur gezielten Lektüre zu einzelnen Fragen heranzuziehen.)

Schreyögg, Astrid: Supervision. Ein integratives Modell, 5., erweiterte Auflage, Wiesbaden 2010. (Ein fundiertes Lehr­buch mit Aus­richtung am inte­grativen Modell, so dass hier auch das Psycho­drama als methodisches Verfahren mit vorge­stellt wird. Wissen aus Theorie und Praxis sind aufeinander bezogen, werden detailliert und trotzdem übersichtlich vermittelt.)